ARABIEN- Seit Ende des ersten Weltkrieges gilt die
Demokratie als einzige international anerkannte Staatsform. Diese grade von den
Vereignigten Staaten propagierte Annahme wird heute so hinterfragt wie nie.
Denn in der absolutistisch geführten Monarchie Arabiens
werden unter Staatschef Scheich Eike Freuhammid aktuell weitreichende Reformen
durchgeführt.
„Ich verbessere die sozialen Ungerechtigkeiten, indem ich
die Steuersätze für Geringverdiener runtersetze und die Steuersätze für Reiche
erhöhe“, so der erst 19- jährige Staatschef. „[Außerdem] vergebe ich Stipendien
an talentierte Kinder“.
Das alles klingt soweit sehr gut. Doch zu welchem Preis?
Sind freie Wahlen der Preis des Wohlstands?
Vielleicht. Auf die Frage nach dem Weg Arabiens in die
Demokratie hält sich der Scheich bedeckt. „Eventuell. Aber im Moment läuft das
mit der Monarchie ganz toll.“ Auch zu Fragen nach der immer noch in den
Kinderschuhen steckenden Pressefreiheit gibt der Scheich keine Angaben, weicht
den Fragen der Reporterin aus.
Wir sehen hier also ein historisch bekanntes Phänomen: ein
„guter“ Monarch kann in seinem Land durchaus viel bewegen, auch viele positive
Reformen in die Tat umsetzen.
Die große Frage ist: Was kommt danach? Was passiert, wenn
ein großer Reformer stirbt und sein Nachfolger alles gute wieder zunichte
macht? Historische Beispiele hierfür finden wir zuhauf: da wäre zum Beispiel Paul
I., der Nachfolger der russischen Zarin und großen Reformerin Katharina der
Großen.
Wie es im Falle Arabiens laufen wird bleibt abzuwarten. Für
Nachfolger allerdings ist reichlich gesorgt: Der Scheich hat mit seinen 28
Frauen bereits über 15 Kinder, darunter der potentiellen Nachfolger Hassan
Freuhammid (3), der Sohn des Scheiches und seiner Frau Fatma.
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Arabien mittelbar
einen Wandel zur Demokratie durchschreiten wird, zumindest die Möglichkeit
einer konstitutionellen Monarchie schließt der junge Scheich, der auch als
moderner Vertreter der aufgeklärten Absolutismus gilt, aktuell nicht aus.
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